REITERJOURNAL-EXTRA 2018 - Samstag
Seite 30 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 17. November 2018 Die PFLICHT , eine Kür zu richten Worauf achten die richter bei der Fei-Word-Cup-Kür? ‒ noten für technische Ausführung und künstlerische gestaltung H eute ist der Tag der Weltcup-Kür beim Stuttgart German Masters. Viele Zu- schauer fragen sich: Worauf achten die Wertungsrichter? Welches sind die Krite- rien? Ist Kür-Richten nicht besser als Würfeln und kommt es nur darauf an, was dem Richter ganz subjektiv gefällt? „Nein“, sagt Dr. Evi Eisenhardt, eine der internatio- nalen Richterinnen, die in Stuttgart am Richtertisch sitzt. „Der subjektive Spielraum der Richter ist viel kleiner als man denkt“. Eine kleine Regelkunde. A- und B-Note Die fünf Wertungsrichter vergeben in der Kür eine A-note und eine B-note. Die A-note bezieht sich auf die technische Ausfüh- rung der verlangten lektionen. Die B-note auf die künstlerische gestaltung. Beide notenbereiche setzen sich wiederum aus Teilnoten zusammen. Die richter vergeben noten nach der bekannten Skala von eins bis zehn. Die A-note und die B-note werden zusammengezählt und durch zwei geteilt, das ergibt die gesamtnote im prozentualen Anteil zu 100 Prozent. Die A-Note in der grand Prix-Kür werden natürlich die grand Prix-lektionen abgefragt und bewertet. 20 noten gibt es insgesamt vom Ver- sammelten Schritt (mindestens 20 Meter am Stück) bis zu den Pirouetten, den Serienwechseln, Piaffe und Passage. Pirouetten, Piaffe und Passage zählen doppelt. Wenn etwas schief geht? Der reiter hat die Möglichkeit, die Bewertung einer lektion, die er verpatzt hat, durch eine wieder- holte Ausführung aufzuwerten. Wenn er zum Beispiel die eine Pirouette in den Sand setzt und dafür eine note vier bekommt, kann er sie ‒ falls er noch Zeit hat ‒ wiederholen. Bekommt er dann eine acht, werden beide noten addiert und „gemittelt“. Heraus kommt eine note sechs. „Viel weniger subjektiv als man vielleicht denkt. nur im Bereich der Musik, also bei einem Fünftel der B-note, wertet der richter wirklich emotional und subjektiv. Der ganze rest einer Kür unterliegt objektiven Kriterien.“ Trotz aller Kriterien, Frau Dr. Eisenhardt, wie subjektiv ist das Richterurteil bei einer Kür?
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