REITERJOURNAL-EXTRA 2018 - Sonntag

Seite 44 Rei ter journal -Ext ra Sonntag, 18. November 2018 A m vergangenen Sonntag hatte auch Claus Lederer Großkampftag. Am Tag zuvor war in der Hanns-Martin- Schleyer-Halle das große ADAC-Motocross- Rennen zu Ende gegangen, am Mittwoch hat das Reitturnier begonnen, das „Stuttgart German Masters“. Drei Tage Zeit, alles auf den Kopf zu stellen. Da kann man auf keinen Tag verzichten, auch wenn es ein Sonntag ist. Noch in der Nacht rollten die Bagger, um die Motocross-Landschaft abzubauen. Am Sonntag wurde teilweise an mehr als zehn Gewerken unter Aufsicht von Boris Zellner, dem langjährigen technischen Leiter des Turniers, gleichzeitig gearbeitet, um alles fit zu machen für Ross und Reiter – für das erste Turnier unter neuer Projektleitung bei der „in.stuttgart“, das erste für Claus Lederer in dieser Position. Ein Jahr nach dem Generationswechsel in der Turnierleitung und dem Ausscheiden der Turniergründer Gotthilf Riexinger und Hauke Schmidt, hat es auch bei der Hallen- Organisation einen Wechsel an der Spitze gegeben. Manfred Parlow, der als „Hallen- chef“ seit 1985, also von Anfang an dabei war, ist in Pension gegangen. Claus Lederer, Marketing-Leiter der städtischen Veranstal- tungs-GmbH, ist nun Projektleiter für das Reitturnier. Bei ihm laufen die Fäden der Or- ganisation zusammen; er ist auch erster An- sprechpartner der drei Sportexperten und Turnierleiter Andreas Krieg, Kai Huttrop- Hage und Carsten Rotermund. Der „Neue“ hat allerdings schon reichlich Er- fahrung, denn in seiner Funktion als Marke- tingleiter hat er auch schon zuvor beim Reit- turnier mitgewirkt, Sponsoren betreut und angeworben, teils schwierige Gespräche mit Weltcup-Sponsor Longines und der FEI ge- führt. Das Geschäft kennt er – schon lange. Claus Lederer ist übrigens waschechter Cannstatter und im Dunstkreis von Schleyer- Halle und Mercedes-Benz-Arena aufgewach- sen. Das prägte den früheren Leichtathleten und grundsätzlich sportbegeisterten Schwa- ben, der selbst schon als Läufer der 4x400- Heimspiel für Claus Lederer Meter-Staffel des VfB Stuttgart und der LG Kappelberg an Deutschen Meisterschaften teilgenommen hat. Seine beruflichen Anfänge lagen just in die- ser Zeit, als die damalige „Messegesellschaft“ große Sportevents an den Neckar holte – und das Stuttgarter Publikum mit der Leicht- athletik-WM 1993 als Sportpublikum einen legendären Ruf bekam. Die Leichtathletik WM war für den Mittelstrecken-Mann die Feuertaufe, während er die Rad-WM zwei Jahre zuvor noch in der Endphase seines BWL-Studiums miterlebt hat. Über das Spon- soring der Firma Kärcher schrieb er damals seine Diplom-Arbeit – und die weltbekann- ten Saubermacher waren Titelsponsor. Abgesehen von einem kurzen Intermezzo beim Schwäbischen Turnerbund, ist Claus Lederer seit 1992 Mitarbeiter der „Messe“ und der „in.stuttgart GmbH“, Seit 13 Jahren ist er Marketingleiter, also einerseits für die Vermarktung der Hallen zuständig, aber an- dererseits auch für das Sponsoring. So sorgt er also auch beim „German Masters“ dafür, dass Geld reinkommt. Auch die Messe und die Verkaufsstände im Umgang der Halle ge- hören zu seinem Job, bei dem er auch auf die Unterstützung der erfahrenen Bettina Zei- her-Bergbauer vertrauen kann. Allerdings kennt sich der Projektleiter we- der mit Pferden noch besonders gut im Pferdesport aus – das muss er aber auch nicht. „Wir haben eine gute Teamkultur“, beschreibt Lederer, der vor allem in der GmbH über ein gut geknüpftes Netzwerk verfügt. Neben dem technischen Leiter Bo- ris Zellner, Bettina Zeiher-Bergbauer und der VIP-Hospitality Expertin Karin Baum- hauer, versteht er sich auch mit Hallenchef René Otterbein und Pressechef Jörg Klopfer blind – gemeinsam haben sie schon so man- che Schlacht geschlagen. Das Fünf-Sterne-Turnier ist für alle dennoch eine besondere Herausforderung; es ist die größte und aufwendigste Indoor-Veranstal- tung der „in.stuttgart“. Das Organisations-Konzept ist von Anfang an gleich und sicher auch das Erfolgsrezept des Turnierklassikers: Die Veranstaltungs- profis der „in.stuttgart“, die Messen und Konzerte, große Tagungen, viel Sport und auch die Volksfeste auf dem Canstatter Wa- sen organisieren, holen sich Reitsportexper- ten für die Besonderheiten des Sports. „Wir bauen auf die Expertise“, beschreibt Lederer. Die Bedingungen sind topp, und das Turnier ist „von Reitern für Reiter gemacht“. Sieben Sitzungen des Organisations-Komi- tees hat es vor dem Turnier gegeben. Die erste fand schon kurz nach dem Turnier 2017 statt. Manöverkritik, Dann bleibt man am Ball. Das Jahr über hat Lederer jeden der größeren Sponsoren besucht, besprochen und abgestimmt, wie der Werbepartner am besten zur Geltung kommt. Vorstellen musste er sich nur als „Projektleiter“, als Marketing-Mann war er ja überall schon bestens bekannt. Roland Kern Der neue Reitturnier-Projekt- leiter der „in.stuttgart“ ist ein erfahrener Experte für Sportmarketing So hat er es am liebsten: Turnier-Projektleiter Claus Lederer vor vollem Haus Foto: TOMsPic

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