REITERJOURNAL-EXTRA 2019 - Donnerstag
Donnerstag, 14. November 2019 Rei ter journal -Ext ra Seite 37 www.reitstiefel-kempkens.de www.facebook.com/reitstiefelke mpkens/ Lutherische Kirchstraße 75-77 · 47789 Krefel d · T +49(0) 2151 23508 · Fax +49 (0) 2151 804238 www.in stagram.com/reitstiefelkempkens/ www.reitstiefel-ke pkens.de www.facebook.com/reitstiefelke mpkens/ Lutherische Kirchstraße 75-77 · 47789 Krefel d · T +49(0) 2151 23508 · Fax +49 (0) 2151 804238 www.in stagram.com/reitstiefelkempkens/ ww.reitsti fel-k mpkens.de www.facebook.com/reitstiefelkempkens/ Lutherische Kirchstraße 75-77 · 47789 Krefeld · T +49(0) 2151 23508 · Fax +49 (0) 2151 804238 www.instagram.c om/r eitstiefelkempkens/ tun. Ich kann mich deshalb an das Format noch nicht so recht gewöhnen, aber jetzt warten wir erstmal ab. Wenn wir gewinnen, ist es ja vielleicht trotzdem schön. Calvin, die FEI denkt darüber nach, das For- mat auch für die Weltreiterspiele und künf- tig vielleicht auch im Nachwuchsbereich zu übernehmen – wie sehen Sie das? Calvin Böckmann: Ähnlich wie Peter. Ich habe das neue Format beim Springen in Ha- gen erlebt, beim Nationenpreisturnier für den Nachwuchs. Viele von meinen Freunden haben sich dazu auch geäußert und waren nicht gerade überzeugt. Die positive Sache daran habe ich noch nicht erkannt. Wie sehr darf sich der Sport verbiegen, um olympisch zu bleiben? Welche Kompromisse darf man eingehen? Peter Thomsen: Ich finde, man sollte immer nachdenken, was man besser machen kann. Ob in der Wirtschaft oder auch im Sport. Man kann auch mal was Neues probieren und es ist wichtig, gesellschaftsfähig zu blei- ben. Vor allem im Sinne des Tierschutzes müssen wir unseren Sport so sicher wie möglich machen. Und an Olympia hängt letztlich alles. Wenn man keine Olympiadis- ziplin ist, fallen Sponsoren und das Medien- interesse weg – das sollte uns unter keinen Umständen passieren. Und ich weiß gar nicht, wie es wäre, wenn man als Sportler die Olympischen Spiele nicht mehr als Ziel hat … schwierig, sich das vorzustellen. Calvin, Ihre Mutter ist als Vielseitigkeitsreite- rin früher Championate geritten und war die erste Frau, die Deutsche Meisterin geworden – ist sie Ihre wichtigste Förderin? Calvin Böckmann: Definitiv. Seit ich fünf oder sechs war, hat sie mich jedes Mal auf die Turniere begleitet. Sie ist Managerin, Mutter, Trainerin und Pflegerin – alles in ei- ner Person. Ich kann sicherlich sagen: Ich wäre ohne sie nicht da, wo ich heute bin. Sportlich und auch menschlich. Peter, wer hat Sie in Ihrer langen Karriere am meisten geprägt? Peter Thomsen: Das war sehr individuell, ich hatte keinen Förderer in dem Sinne. Bei mir ist alles aus der Landwirtschaft entstan- den, wir hatten Ponys und die Jungs von Landwirten sind nun mal geritten. Eine Viel- seitigkeit in der Nähe hat mir dann so viel Spaß gemacht und daraus hat die Reiterei eine Dynamik entwickelt. Das meiste kam aus meinem eigenem Tun. Würden Sie denn sagen, die Jüngeren haben es heute leichter? Calvin wird beispielsweise durch die Deutsche Sporthilfe gefördert. Peter Thomsen: Die meisten Älteren wür- den das wohl sagen. Aber ich glaube, die Jungen haben es heute genauso schwer. Die Herausforderungen sind in den unterschied- lichen Generationen auch total verschieden. Dass Jungs reiten, war früher zum Beispiel normal, heute bist du als reitender Junge die Ausnahme. Man muss sich letztendlich selbst voranbringen wollen – so war das frü- her und so ist das auch noch heute. Calvin, wie wichtig ist es, von den Routiniers zu lernen? Was nehmen Sie beispielsweise von einem Peter Thomsen mit? Calvin Böckmann: Für mich persönlich ist es sehr wichtig, die Etablierten zu beobach- ten. Man kann ihnen die Erfahrung regel- recht ansehen. Ich gucke mir da total viel ab – und von Peter im Speziellen die Konstanz im Gelände, dauerhaft den Rhythmus so hal- ten zu können. Auf sowas arbeitet man ein- fach hin, das ist mein Ziel. Es geht schon länger das Gerücht rum, Peter Thomsen könnte der neue Bundestrainer werden … Calvin – wäre er der richtige Mann für den Posten? Calvin Böckmann (während Peter Thom- sen grinst): Absolut. Ich hatte leider selber noch nicht das Glück, bei ihm zu reiten, aber alleine aufgrund seiner Erfahrung wäre er perfekt für den Job. Peter – in Tokio wollen Sie noch mal selbst im Sattel sitzen – danach bestimmen Sie dann, wer im Team reitet? Peter Thomsen: Eins habe ich schon im Vo- raus gesagt – ich werde das nächste Jahr reiten, ich habe noch tolle Pferde, aber da- nach höre ich sicher auf. Bei der DHL bin ich bereits im Ruhestand. Ob ich in Tokio dabei sein werde, soll der Sport am Ende entschei- den. Danach werde ich ehrenamtlich beim DOKR einige Tätigkeiten übernehmen und dann sehen wir mal, wohin der Weg führt. Das Gespräch führten Monika Schaaf und Florian Adam.
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