REITERJOURNAL-EXTRA 2019 - Samstag

Seite 10 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 16. November 2019 D ass Isabell Werth im Sattel ein beson- deres Händchen hat, ist längst be- kannt. Aber auch als Managerin wäre die rheinische Frohnatur gut zu gebrauchen. Wie kaum eine andere weiß die Nummer eins der Weltrangliste den Einsatz ihrer Pferde zu timen. Kein Zufall also, dass mit Bella Rose und Weihegold ihre beiden Spit- zenpferde die wichtigsten Entscheidungen – die Europameisterschaft und das Welt- cup-Finale – zuletzt für sich entschieden. Weihe auf Sendung Nachdem sich „Weihe“ im Anschluss an ih- ren Triumph von Göteborg in die Baby-Pause verabschiedete, ist nun Bella Rose verdient am Pausieren. Weihegold ist wieder am Zug, der Mutterschutz ist endgültig vorbei. In Stuttgart feiert die 14-jährige Ausnahme- sportlerin Weltcup-Comeback. „Sie ist rich- tig an und will los“, hatte Werth schon nach der ersten Trainingseinheit in der Porsche-Arena gesagt. Motiviert bis in die Schweif- spitzen legte die mittlerweile neunfache Mama dann gestern endlich los. Sanft star- tete Werth in die Trab-Tour – Verstärkungen sind nicht Weihes Lieblingslektion. Doch in der Passage-Piaffe-Tour macht dem Oldenburger Aushängeschild im ganzen Feld – wahrscheinlich auf der ganzen Welt – kei- ner etwas vor. Vollendete Durchlässigkeit ist ihr Trumpf, das galt auch im Grand Prix über die gesamte Vorstellung. 81,565 Prozent waren eine Ansage beim Wiedersehen. Die Weltcup-Königin gibt ihren Thron so schnell nicht frei. Nach Omaha, Paris und Göteborg soll es 2020 nach Las Vegas gehen. Dort den vierten Pott in Folge zu holen, das wäre ein riesen Ding. Als Favoritin für die heutige Kür sieht sich Werth dennoch nicht allein: „Nach den Ergebnissen der letzten Zeit sind Jessi und Dalera natürlich nicht zu unterschätzen. Aber wir werden sehen. Und greifen natür- lich an.“ Beim Auftakt kam an die grippege- schwächte Werth jedenfalls keiner richtig dran. Aber auch Dalera zeigte, dass sie in Schuss ist – besonders im Trab begeisterte die Trakehner-Stute bei ihrem Einstieg in die Weltcup-Saison. Im Galopp kam in der Wechseltour aber Spannung auf. Das kostete Weihe gibt den Thron nicht frei Die dreifache Weltcup-Finalsiegerin Weihegold OLD meldet sich in Stuttgart zurück. Der deutsche Championatskader macht den Sieg im Grand Prix ganz unter sich aus. Mit Gänsehaut-Momenten auf Platz zwei: TSF Dalera BB und Jessica von Bredow-Werndl Piaffen und Passagen sind Weihes Paradedisziplin! Sieg mit über 81 Prozent. Fotos: Krenz

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