REITERJOURNAL-EXTRA 2019 - Samstag

Samstag, 16. November 2019 Rei ter journal -Ext ra Seite 29 Besuchen Sie uns im Internet: www.mefa-group.com K ai Wiegand von Salmuth (61) ist der offizielle FEI-Veterinär des Turniers. Zusammen mit den Richtern obliegt ihm die Auf- gabe, die teilnehmenden Pferde in der so genannten Verfas- sungsprüfung zu checken, ob sie „fit to compete“ sind. Das bedeutet frei von Lahmheiten, schweren Verletzungen, von Wunden und Er- krankungen. Üblicherweise werden Pferde, vor allem nach langen Transporten, vor der Verfassungsprüfung ausreichend longiert und warm gemacht und entsprechen dem 77-seitigen FEI- Reglement. Ist das nicht der Fall, kann ein Pferd entweder am Abend desselben Tages oder am Morgen des nächsten Tages zu „Re-Inspection“ vor- gestellt werden. Gibt es danach keinen Befund, kann das Pferd star- ten, andernfalls wird es vom Turnier ausgeschlossen. Einsprüche sind nicht möglich. Falls vorhanden, kann bei den Vierspännern auf ein überprüftes Ersatzpferd zurückgegriffen werden. Die Verfas- sungsprüfung von Fahrpferden unterscheidet sich sonst nicht von anderen Disziplinen. Fahrpferde werden ebenfalls einzeln gemus- tert, nicht mehr im Gespann. Pferde, die zur Re-Inspection mussten, kommen automatisch in die Dopingkontrolle, der sich in der Regel die Gewinner-Pferde unterziehen müssen. Das Reglement enthält zudem einen Strafenkatalog. Bei überzogenen Impf-Intervallen etwa werden pro Woche 100 Schweizer Franken fällig. „Wir Tier- ärzte sind nur Berater, Entscheidungen muss die Jury treffen“, er- läutert der Gießener Absolvent der Tiermedizin, der sich als Spring­ reiter nach dem Studium auf Pferde spezialisiert hat, seine Aufgabe. „Als Einziger meiner Familie bin ich intensiv geritten und habe an zwei Deutschen Meisterschaften teilgenommen.“ Übrigens zusam- men mit Otto Becker, der demselben Jahrgang angehört. „Über den Sport bin ich in den Beruf gekommen“, bekennt der früher hauptbe- ruflich tätige Veterinär. Als Pferdemann verfolgt er auch den Sport. Manches beim Indoor ist für ihn grenzwertig, etwa die immense Geräuschkulisse. „Warum“, so seine rhetorische Frage“, tragen fast alle Pferde in der Halle Ohrenschützer?“ Ansonsten hat er viel Freude an seinem Kontroll-Job, denn er sieht sich im Dienst einer guten Sache. Eberhard Platz „Diese Aufgabe macht mir Freude“ Der FEI-Tierarzt Kai Wigand von Salmuth sieht sich im Dienst einer guten Sache. Sind alle Einträge kor- rekt? Dr. Kai Wigand von Salmuth bei der Kontrolle eines Pferdepasses. Foto: TOMsPic

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