REITERJOURNAL-EXTRA 2019 - Samstag

Seite 36 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 16. November 2019 Die deutschen Springreiter Christian Ahlmann und Daniel Deußer über die Rückkehr ins deutsche Team, Probleme in der Vergangenheit und wiedergewonnene Freude. „Wir haben wieder eine Basis, die Spaß macht.“ Fotos: TOMsPic Wir sprechen hier mit zwei Rückkehrern ins Nationalteam. Sie haben sich dafür entschie­ den, wieder für Deutschland zu reiten. Wie kam es zu der Kehrtwende? Daniel Deußer: Über dieses Thema wurde  jetzt so viel gesprochen. Viel gibt es dazu  nicht mehr zu sagen. Wir haben gute Ge- spräche mit dem Verband geführt, sind auf- einander zugegangen, haben wieder unter- schrieben – fertig.  Was war denn das grundsätzliche Problem vorher? Warum haben Sie die Athletenver­ einbarung nicht unterschrieben? Christian Ahlmann: Das ist nicht mit einem  Satz zu beantworten. Die Diskussionen über  die Athletenvereinbarung gibt es seit vielen  Jahren. Der gesamte Kader war über einen  langen Zeitraum damit unzufrieden. Eigent- lich war jeder einzelne Punkt darin zu disku- tieren. Der Vertrag brachte den Reiter da- mals einfach in eine extrem schwache Posi- tion. Man hatte nicht mal die Chance, im  Vorwurfsfall ein normales Gericht anzurufen.  Für mich stand einfach fest, so kann es nicht  mehr weitergehen. Nach den Olympischen  Spielen in Rio wurden uns Besserungen ver- sprochen, aber das Gegenteil passierte. Und  dann war für mich klar: Das war es jetzt. Sie haben den Platz freigemacht für neue Gesichter … Simone Blum konnte so Welt­ meisterin werden. War das komisch, nur Zu­ schauer von zu Hause zu sein? Christian Ahlmann: Nein, komisch war das  nicht. Es ist einfach so, es muss Spaß ma- chen für ein Team an den Start zu gehen.  Und zu diesem Team gehören nun mal auch  die Funktionäre. Wenn das Zusammenspiel  nicht stimmt, dann muss man es lassen.  Dann mach‘ ich eben einfach was anderes.  Auch wenn mein Herz daran hängt. Ich war  ja immer gerne mit dabei. Schließlich haben  sich die Positionen doch geändert und die  Verantwortlichen haben sich wirklich damit  beschäftigt. Während vorher unglaublich  viele Punkte angeführt wurden, warum es  nicht geht, war auf einmal doch was mög- Daniel Deußer und Christian Ahlmann versuchen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.

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