REITERJOURNAL-EXTRA 2019 - Sonntag

K ai Huttrop-Hage hat einen Sinn für Sym- bolik. Und Humor hat er auch. Die WhatsApp-Gruppe, in der er sich mit seinen Turnierleiter-Kollegen Andreas Krieg und Carsten Rotermund austauscht, hat er „Triumvirat“genannt. Das war eine Herr- schaftsform im Alten Rom. Caesar, Pompeius und Crassus teilten die Macht unter sich auf. Beim Stuttgart German Masters geht es nicht um Macht, es geht ums Machen. Tempus fugit – die Zeit rast, um in der Epoche zu bleiben: Krieg, Rotermund und Huttrop- Hage haben jetzt schon das dritte Jahr an der Turnierspitze bewältigt. 2017 haben sie von Gotthilf Riexinger und Hauke Schmidt über- nommen. Wer am Anfang Zweifel hatte, das „Trio“ könnte an den Aufgaben scheitern, die die Turniergründer hinterlassen hatten, wird eines Besseren belehrt. Im Jahr drei des „Tri- umvirats“ steht das internationale Turnier in der Schleyer-Halle so gut da wie nie zuvor. Die wirtschaftliche und sportliche Lage ist die eine Sache, die Atmosphäre die andere. „Die Gesprächskultur ist ganz stark gewor- den“, beschreibt Andreas Kroll, Geschäfts- führer der Veranstalter-Gesellschaft „in. Stuttgart“. Und Projektleiter Claus Lederer schwärmt davon, wie kreativ sich sein Team Das Triumvirat macht weiter Veranstalter „in.Stuttgart“ steht weiter hinter dem Turnierleiter-Trio Krieg, Huttrop-Hage und Rotermund – Rekord-Dotierung und noch mehr Unterhaltung in die Organisation einbringt. „Ständig kom- men neue Ideen“, freut er sich. Die Gedan- ken, sie sind frei geworden mit den neuen Partnern in der Turnierleitung. Im dritten Jahr ihres Einsatzes sind die Pfer- deleute Krieg, Huttrop-Hage und Rotermund richtig eingespielt, fast wirken sie entspannt wie nach einem Joga bei Jessi. Außerdem sind sie offen für Neues aus der Stuttgarter Marketing-Abteilung: Zum Bei- spiel gibt es jetzt sonntags zwischen Dressur und Springen einen sportlichen Show-Teil, dieses Jahr ein Jump-and-Drive-Springen. In der „Triumvirat“-Gruppe herrscht ein re- ger Austausch, das ganze Jahr über. Andreas Krieg war neulich in Lyon beimWeltcup-Tur- nier. Das Foto von der Eröffnungszeremonie mit den Feuersäulen ging per WhatsApp nach Westfalen, Rotermunds Heimat, und an die Schweizer Grenze, wo Huttrop-Hage wohnt – und fand Einzug ins Stuttgarter Pro- gramm. So geht es eigentlich das ganze Jahr. Im Großen und Ganzen ist Andreas Krieg für die Akquise der Springreiter verantwortlich, Carsten Rotermund für den organisatori- schen Ablauf und „KKH“ für die Außenwir- kung. Aber die Aufgaben sind nicht starr verteilt. Jeder guckt immer, was er zum Ge- lingen beisteuern kann. Sechs Treffen gibt es zwischen den Turnieren, das erste bereits noch im alten Jahr zur „Manöverkritik“. Die „Triumvirat“-Gruppe lässt die Handys aber fast Tag und Nacht brummen. Im Jahr drei des neuen Turnierleiter-Trios konnte das Turnier mit einer Rekorddotie- rung aufwarten. 680000 Euro werden in diesen Tagen ausgeschüttet, so viel wie noch nie zuvor. Um 11000 Euro ist die Dotierung im Großen Preis gestiegen (auf jetzt 191000 Euro, um 4000 Euro im „Special“, dem Dres- sur-Master am Sonntagmorgen). Bis heute Nachmittag haben rund 55000 Menschen das Turnier besucht. In.Stuttgart-Sprecher Jörg Klopfer kann das gut einordnen: „Damit liegen wir in einer Größenordnung zum Bei- spiel mit der Turn-Weltmeisterschaft vor ein paar Wochen“, erklärt er. Zumindest die mittelfristige Zukunft des Stuttgart German Masters ist also personell und wirtschaftlich abgesichert. „Wir stehen mit der FEI im permanenten Austausch und können sicher sein, dass uns die Welt- cup-Prüfungen in allen Disziplinen erhalten bleiben“, beruhigt Jörg Klopfer. Das „Trium- virat“ weiß das natürlich schon längst. Roland Kern Seite 22 Rei ter journal -Ext ra Sonntag, 17. November 2019 Von links: Andreas Kroll, Kai Huttrop-Hage, Andreas Krieg, Carsten Rotermund und Claus Lederer Foto: TOMsPic

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