Seite 16 Rei ter journal -Ext ra Freitag, 11. November 2022 Halten, grüßen, strahlen. Selina Söder klopft zufrieden den Hals von Zaire, Mama Karin klatscht begeistert. Wenn ihre Tochter eine Prüfung absolviert, ist Karin Söder dabei. In den vergangenen 18 Jahren hat sie keine einzige verpasst. Ob Führzügel, Reiterwettbewerb, die ersten Springturniere. Tatsächlich ist Selina zunächst als Ponyreiterin im Springsattel aktiv gewesen. „Meine Mama war auch Springreiterin und ich wollte alles unbedingt so machen wie sie“, erzählt die 22-Jährige. Der Mutter nachzueifern bedeutete aber auch, ein paar Bedingungen zu akzeptieren. „Gute Noten in der Schule und eine klassische Reitausbildung“, erinnert sich Selina. Sprich: Wenn sie M-Springen reitet, muss sie auch mindestens eine L-Dressur bewältigen können. Gesagt, getan. Ruckzuck war das talentierte Mädchen Mitglied in zwei Kadern. Eine logistische Herausforderung für die Familie. Schule, Ponys in unterschiedlichen Ställen – „als sie sich dann für die Dressur entschied, war ich schon froh, die Doppelbelastung nicht mehr stemmen zu müssen“, gesteht Karin Söder. Und verrät: „Ganz ehrlich, bei den Springen zuzuschauen hat mich ordentlich Nerven gekostet.“ Ihre eigene Turnierkarriere hat die 49-Jährige ihren Kindern zuliebe an den Nagel gehängt. Heute sitzt sie nur noch freizeitmäßig im Sattel. Neben Selina sind auch deren zwei jüngere Brüder, 15 und 18, aktiv im Turniersport geritten. „Wie meine Mama uns alle bedingungslos unterstützt und uns schon immer begleitet hat, das bewundere ich sehr“, sagt die Tochter mit einem stolzen Seitenblick auf ihre Mutter. Auch wenn es mal nicht so rund läuft, steht diese selbstverständlich hinter ihren Sprösslingen. „Es gibt nicht nur erfolgreiche Zeiten“, weiß Karin Söder. Routine vor der Prüfung So viel Zeit gemeinsam zu verbringen, das schweißt zusammen. „Wir kennen uns sehr gut und sind ein eingespieltes Team“, bekräftigen beide. Putzen, Mähne einnähen, bandagieren, satteln – die Aufgaben vor der Prüfung sind klar verteilt. „Wir haben unsere Routine und ich respektiere, dass Selina sich fokussieren muss und ihre Ruhe braucht. So klappt das einwandfrei. Wir kommunizieren ohne Worte“, schildert die Ehefrau des Ministerpräsidenten Markus Söder. Der Papa, einziger Nicht-Reiter der Familie, kann in Stuttgart leider nicht dabei sein. Die Glückwünsche zur Platzierung kamen aber umgehend per Handy. Auch er steht bedingungslos hinter seinen Kindern. Als im vergangenen Jahr das Angebot kam, Zaire zu reiten, hat die Familie keine Sekunde gezögert. „Ich Seite an Seite Selina und Karin Söder sind ein eingespieltes Team. Wenn die Tochter reitet, will die Mama nicht fehlen. Verstehen sich auch ohne Worte: Selina und Karin Söder. Seit 18 Jahren begleitet die Mama ihre Tochter zu den Turnieren und hat noch nie eins verpasst. Fotos: TOMsPic
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