Seite 24 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 12. November 2022 Die Schönheit des Dressurreitens Die Kür ist das Sahnehäubchen des Dressurreitens. Wenn die Musik erklingt und die Pferde zu tanzen beginnen, entsteht eine einzigartige, berührende Atmosphäre. In der Schleyer-Halle findet in diesem Jahr die Weltcup-Kür statt. Doch nach welchen Kriterien bewerten die Richter eigentlich eine Kür? Es gibt zwei Noten, eine A- und eine B-Note. Die A-Note wird für den technischen Wert vergeben, die B-Note für den künstlerischen Eindruck. A wie akkurat Für die A-Note werden 16 Lektionen bewertet, die jeder Reiter zeigen muss. Dazu gehören: • Zwei Lektionen im Schritt: versammelter und starker Schritt (jeweils mindestens 20 Meter am Stück) • Drei Lektionen im Trab: Traversale nach links und rechts im versammelten Trab, starker Trab • Sieben Lektionen im Galopp: Traversale nach links und rechts im versammelten Galopp, starker Galopp, mindestens fünf fliegende Galoppwechsel zu zwei Sprüngen hintereinander, mindestens neun fliegende Galoppwechsel von Sprung zu Sprung hintereinander, Pirouetten nach links und rechts • Eine Passage über mindestens 15 Meter • Eine Piaffe auf gerader Linie mit mindestens zehn Tritten • Jeweils ein Übergang aus der Passage in die Piaffe und aus der Piaffe in die Passage • Das Einreiten und der Schlussgruß Vier Lektionen werden doppelt bewertet. Das sind die Galopppirouetten nach links und rechts, die Passagen und Piaffen. Die Note für die Lektion wird berechnet aus den vergebenen Wertungen und der Anzahl, wie oft sie gezeigt wurde. Sollte eine der Pflichtlektionen nicht gelingen, kann der Reiter diese auf der sogenannten Joker-Linie wiederholen. „Die meisten Reiter bauen diese Linie bereits so in ihrem Floor-Plan ein, wo sie eine Schwäche erwarten“, erklärt Evi Eisenhardt, „Wenn es leicht aussieht und der Reiter sein Pferd toll präsentieren kann, das ist für mich eine schöne Kür“, sagt Richterin Evi Eisenhardt.
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