REITERJOURNAL-EXTRA 2022 - Sonntag

Eins steht schon nach der ersten Prüfung der CDI4*-Tour fest: Im German Dressage Master wird es einen „neuen“ Titelträger geben. Nachdem sich Isabell Werth 2019 zum 16. Mal sowie zum siebten Mal in Folge den Titel sichern konnte, spielt sie in der diesjährigen Entscheidung keine Rolle. Nachdem sich ihr 16-jähriger Emilio auf dem Abreiteplatz vertreten hatte, zog sie ihn vom Start zurück. Damit war die Bahn frei für das Siegerpaar Matthias-Alexander Rath und seinen neunjährigen Destacado. Sie starteten energisch mit viel Ausdruck in die Prüfung, wobei besonders die Trabtraversalen und Passagen hervorzuheben sind. Mit einem top gelassenen Schritt und fehlerfreien Serienwechseln punkteten sie sich zu 74,1 Prozent, was mit deutlichem Abstand den Sieg bedeutete. Der Hengst besitzt sehr große Bewegungen, wodurch er teilweise noch Probleme mit der Balance hat. Besonders in der Piaff-Passage-Tour könnte das Nachwuchstalent noch aktiver aus der Hinterhand durchziehen und sich dadurch noch besser schließen. Die noch teilweise mangelhafte Balance und Kraft zeigten sich auch in den in den Galopppirouetten. Hier müsste Destacado noch besser durchspringen. Auf dem zweiten Platz folgte ein wirklich „neues“ Paar. Soiree d‘Amour OLD sammelte unter dem Sattel von Kira Wulferding zahlreiche Titel. Mitte des Jahres wechselte die 13-jährige Stute in den Stall von Carina Scholz. In Stuttgart folgte der erste internationale Start der beiden und ihre Runde wurde Women S zugleich mit dem zweiten Platz belohnt (72,4 Prozent). Die Stute zeichnet sich durch sehr viel Beinfreiheit und Fleiß aus, was sich in toll kreuzenden Trabtraversalen sowie ausdrucksvollen Passagen positiv widerspiegelte. Auch die Piaffen gelangen gut, jedoch könnte die Stute hier noch aktiver von hinten abfußen und sich dadurch mehr schließen. Die Galopptour begann mit tollen Zweierwechseln ins Bergauf. In den Einerwechseln schlich sich ein Fehler ein und auch in den Galopppirouetten könnte sie noch aktiver unterspringen. Ein sehr hoffnungsvolles Paar für die Zukunft! Auch Baden-Württemberg durfte sich über eine wahre Sensationsleistung freuen. Jasmin Schaudt und ihr Fano stellten ein neues, internationales Personal Best auf (72,1 Prozent) und durften sich über Platz drei freuen. Im Vergleich zu den letzten internationalen Auftritten der beiden zeigte sich Fano deutlich gelassener. Die Piaff-Passage-Tour überzeugte durch Gleichmaß und Ausdruck. Auch im Galopp punkteten die beiden mit fehlerfreien Serienwechseln, verloren jedoch mit nicht ganz optimal durchgesprungenen Galopppirouetten wertvolle Punkte. Auf den Plätzen vier und fünf rangierten Kirsten Brouwer mit Foundation und Dorothee Schneider mit Sisters Act. Letztere verlor besonders im Galopp wichtige Punkte, als die Stute teilweise zu stark auf die Hand stützte. Juliane Brunkhorst und Antonio do Vale durften sich auch über eine weitere internationale Platzierung freuen. Mona Bimmel Sie waren nicht zu schlagen: Destacado FRH und Matthias-Alexander Rath Seite 6 Rei ter journal -Ext ra Sonntag, 13. November 2022 Neue Zukunftshoffnungen Im Grand Prix der CDI4*-Tour gab es so einige Überraschungen. Foto: TOMsPic

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