REITERJOURNAL-EXTRA 2022 - Samstag

Samstag, 12. November 2022 Rei ter journal -Ext ra Seite 1 Donnerstag, 14. November 2013 REITERJOURNAL-EXTRA Seite 1 Sonderausgabe zum 36. internationalen Hallen-Reitturnier in der Schleyer-Halle 2022 Stuttgart German Master Die Zeit war reif

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Samstag, 12. November 2022 Seite 3 Freitagabend, geschäftiges Treiben im Stallzelt der Vierspänner-Fahrer. Michael Brauchle, mehrmaliger Deutscher Meister aus Aalen, bereitet mit Familie und Freunden sein Gespann für das erste Stelldichein an den Leinen in der HannsMartin-Schleyer-Halle vor. Der Aufwand, der hinter einem Start mit einem Vierspänner steckt, ist enorm, das wird uns bei den Arbeiten der dazugehörigen Hintergrundgeschichte dieser Reiterjournal Extra-Ausgabe schnell bewusst. Nur mit der Unterstützung seiner Familie und Freunde sind Turnierstarts wie diese möglich, denn Brauchle verdient seinen Lebensunterhalt als Schlossermeister und Hufschmied, nicht etwa als Fahrer und Pferdeausbilder, wie man meinen könnte. Während sein Team bereits beginnt, die Pferde hinauszubringen, hält Michael Brauchle nochmal inne. Auf einem Strohballen nimmt er Platz, er geht mit seinem Beifahrer nochmal in Ruhe den Parcours der bevorstehenden Prüfung durch. Auf seinem Schoß hat einer der beiden jüngsten Brauchle-Sprösslinge Platz genommen, denn erst im Sommer hatte seine Gattin Familienangelegenheit Pferdesport vereint Generationen – auch bei den German Masters. Petra zwei Zwillingsbuben zur Welt gebracht. So wurde Michael Brauchle noch eine ganz neue Rolle aufgetragen, nämlich die eines fürsorgenden Vaters. Hinter den Kulissen der Stuttgart German Masters wird uns bewusst: Zwar können auf dem Rücken oder an den Leinen der Vierbeiner immer nur einer Platz nehmen, doch hinter den Reit- und Fahrstars der Szene stehen ganze Familienverbünde. In diesem Reiterjournal Extra werden Ihnen mehrere dieser Familiengeschichten begegnen, etwa die der Kühners oder der Marschalls. Sie alle haben ihren ganz eigenen Weg gefunden, von und mit den Pferden zu leben. Doch die Devise ist bei allen gleich: Nur zusammen sind sie stark. Auch am Turnier-Samstag der Stuttgart German Masters können Sie sich auf zahlreiche Highlights freuen. Gleich zwei Weltcup-Prüfungen stehen auf dem Programm. Am Mittag heizen die Fahrer erneut dem Publikum ein, am frühen Abend folgen dann die Dressurreiter. Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen! Genießen Sie Ihren Besuch bei den Stuttgart German Masters. Ann-Kathrin Brodbeck Im vertrauten Kreis: Michael Brauchle bereitet sich auf seinen Start im Weltcup vor. Foto : TOMsPic

Seite 4 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 12. November 2022 Volles Haus in Stuttgart. Mit Spannung sehnen fast 8000 Besucher eines der wohl prestigeträchtigsten Springen der Republik herbei. Gewohntermaßen schaffen es in das finale Stelldichein des German Masters-Springen nur die besten Zwölf der beiden vorangegangenen Qualifikationen. Genauer gesagt waren es in diesem Jahr 13, denn zwei Reiter lagen nach den Springen über 1,50 Meter und 1,55 Meter punktgleich auf. Der Holländer Harrie Smolders eröffnete das Springen mit einer wahren Bilderbuchrunde. Seine zehnjährige Holsteiner Stute Uricas v.d. Kattevennen sprang fantastisch an diesem Abend und ließ keinerlei Zweifel aufkommen. Auf den zweiten NullFehler-Ritt sollte das Stuttgarter Publikum, das immer mehr in Stimmung kam, nicht lange warten. Der Franzose Marc Dilasser hatte für das German Master-Springen den zwölfjährigen E2k Abricot Ennemmelle gesattelt, in der zweiten Qualifikation hatte der 42-Jährige noch mit Arioto xx kräftig gepunktet. Nun blieb Dilasser mit seinem flinken Fuchs ohne Fehler, das Stechen um den Stuttgart German Master-Titel war besiegelt. Ein Dritter sollte gleich danach hinzukommen. Es war Hans-Dieter Dreher auf seinem großrahmigen Schimmel Cous Cous. In gewohnter Manier pilotierte Baden-Württembergs Aushängeschild den zehnjährigen Cachas-Nachkommen ohne Fehler ins Ziel. Das Publikum feierte „seinen Hansi“ frenetisch. Wenige Teilnehmer später sollte die Halle noch einmal toben. Sophie Hinners lieferte ebenfalls par excellence ab, es war aber auch ein echter Genuss, der jungen Amazone aus Hessen und der Marbacher Hauptgestütsstute FBW Graphik zuzusehen. Das Duo, welches erst seit wenigen Monaten zusammen trainiert, ließ das Springen über 1,55 Meter wie ein Stilspringen aussehen, so spielerisch gelang es den beiden. Eine starke Runde zauberte auch Wilm Vermeir in die Bahn. Mit der belgisch gezogenen Toulon-Tochter Joyride S, die der Belgier bereits in der ersten Qualifikation in die Platzierung gesteuert hatte, blieb Vermeir ebenKrokant trug Philipp Weishaupt zum German Master-Titel. Liebe auf den zweiten Blick Philipp Weishaupt gelingt im German Master der große Coup.

Samstag, 12. November 2022 Rei ter journal -Ext ra Seite 5 Das bereiterteam! Alle Infos online: www.gestuet-marbach.de Wir suchen Dich! Bist Du bereit:erin? Marbach 190x65.indd 2 27.10.22 12:56 Ist schon das Samstagmotiv falls ohne Fehler. Das Stechen komplett machte der letzte Starter des ersten Umlaufs. Philipp Weishaupt, der nach seinem Sieg in der ersten Qualifikation mit Krokant bereits als Titelanwärter heiß gehandelt wurde, wurde seinem Favoritenstatus mehr als gerecht, wie sich am späten Abend noch herausstellen sollte. Der neunjährige Kannan-Nachkomme Krokant sprang erneut hervorragend, mit riesen Sätzen flog er ins Ziel. Stimmung auf dem Höhepunkt Parcourschefin Christa Jung bewies in diesem German Master-Springen erneut ihr besonderes Gespür: Von 13 Reitern schafften sechs den Sprung ins Stechen. Eine Quote, die „genau richtig“ war, wie auch Turnierleiter Andreas Krieg in der anschließenden Pressekonferenz bescheinigte. Das Stechen eröffnete wieder Harrie Smolders, mit 36.68 Sekunden legte der Holländer gleich zu Beginn eine beachtenswerte Messlatte, die die Richtung für den weiteren Verlauf des Springens vorgeben sollte. „Wenn der Wohnwagen abgehängt ist, sind sie echt schnell“, scherzte Moderator Kaj Warnecke mit einem Augenzwinkern. Doch war der 42-jährige Springreiter, der im Spätsommer noch Silber mit der Equipe in oranje bei den Weltmeisterschaften in Herning gewann, schnell genug? Die Konkurrenz ließ nichts unversucht. Der Franzose Marc Dilasser patzte an einem hohen und schmalen Steilsprung. Danach folgte Hans-Dieter Dreher, der alles auf eine Karte setzte. In der siegesentscheidenden Wendung wendete der 50-jährige Springausbilder aus dem Dreiländereck auf dem Teller, kam so aber vernichtend dicht auf den Longines-Oxer. Das Publikum hielt hörbar die Luft an, Drehers Schimmel Cous Cous drückte ab und versuchte es möglich zu machen, erfolgslos, die Stange fiel. Es sollte am Harrie Smolders legte im Stechen vor. Publikumsliebling: Sophie Hinners Fotos: TOMsPic

Seite 6 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 12. November 2022 Women S Ende ein starker fünfter Platz werden. Als einzige Amazone hatte Sophie Hinners den Männern Paroli geboten. Für die neunjährige FBW Graphik aus der Zucht und dem Besitz des Marbacher Landgestüts war es das erste Springen dieses Schwierigkeitsgrads, und doch ließ sie es wieder spielend leicht aussehen. Mit einer abnormalen Nullrunde in 36.43 Sekunden knöpfte sie dem bis dato führenden Smolders die Führung ab. Die Menge tobte, mit ihren feinen Runden waren Hinners und die Tochter des Graf Rhapsody auf direktem Wege in die Herzen der Stuttgarter Fans gesprungen. Auf der Schlusslinie hatte das Paar gar Szenenapplaus geerntet, ganz unbeeindruckt zogen sie dennoch bis zum Ende durch und setzten die neue Bestzeit. Der Belgier Wilm Vermeir lieferte mit Joyride S eine weitere Nullrunde und eine weitere 36er-Zeit, musste sich im Endranking allerdings mit Platz vier begnügen. Nur einer konnte Hinners noch gefährlich werden, aber was für einer. Von Sprung eins an drückte Philipp Weishaupt mit Krokant mächtig aufs Gas, schon zur Mitte des Stechparcours war dem Publikum klar, wenn alle Stangen liegen bleiben würden, dann musste das den Sieg bedeuten. Und so kam es auch. Über eine Sekunde nahm Weishaupt der hochdekorierten Konkurrenz ab, der Sieg war damit höchstverdient. Von der Siegerehrung noch ganz euphorisiert zeigte sich Philipp Weishaupt in der anschließenden Pressekonferenz äußerst zufrieden. Er lobte die „mega Stimmung“ in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle und verdeutlichte, wie sehr er das Turnier in den letzten Jahren vermisst habe. „Ich war gefühlt schon 25 Mal im Stechen in den letzten Jahren“, begann der Bereiter am Stall von Ludger Beerbaum zu erzählen, umso mehr freue er sich nun, dass es endlich geklappt habe. Sein Chef Beerbaum hat übrigens auch das Siegerpferd Krokant entdeckt. Ohne TÜV hatte Beerbaum den kapitalen Braunen gekauft, Weishaupt schien zunächst wenig überzeugt. „Mit Krokant war es nicht gerade Liebe auf den ersten Blick“, gibt er mit einem Augenzwinkern zu. In den letzten Wochen habe man vor allem mit Franke Sloothaak an der Dressurarbeit gefeilt, das zahle sich nun aus. Gold für Glamour Girl Die vorangegangene Qualifikation über 1,55 Meter entschied übrigens der Weltmeister höchstpersönlich für sich. Im Sattel der elfjährigen Glamour Girl war Henrik von Eckermann nicht zu schlagen, der Schwede ließ Marc Dilasser auf Arioto du Gevres auf Rang zwei hinter sich. Das Treppchen hatte Sophie Hinners mit der Holsteinerin Zypria S komplettiert. Der Sieg im vorangegangenen Springen über 1,45 Meter ging nach Irland. Jessica Burke, führte das Feld mit der KWPN-Stute Inpulss an. Mit ziemlich genau zwei Sekunden setzte sich die Irin an die Spitze. Gerrit Nieberg folgte mit Hannoveraner Amigo auf Rang zwei, der Spanier Sergio Alvarez Moya und Halifax W auf dem dritten Platz. Ann-Kathrin Brodbeck Hans-Dieter Dreher (l.) sprang mit Cous Cous auf den fünften Platz. Jessica Burke (r.) erlebt in Stuttgart wahrlich erfolgreiche Tage. Foto: TOMsPic Foto: Waldenmaier

Samstag, 12. November 2022 Rei ter journal -Ext ra Seite 7 Versandkostenfrei* | Gültig für Bestellungen an unserem Messestand in Saal 6 AUF DAS GESAMTE WARENSORTIMENT *bis 300 kg Frachtgewicht | **Rabatte sind nicht kombinierbar | ***Weitere Informationen am Messestand Gewinnt der gestrige Sieger auch heute? Der mehrfache Welt- und Hallenmeister Boyd Exell sticht die Konkurrenz aus. Mit reichlich Vorschuss-Lorbeeren bedacht ist „Multi-Champion“ Boyd Exell gestern Abend als Dritter in den anspruchsvollen, aber fairen Parcours von Jeroen Houterman gestartet. Den kräftezehrenden Parcours mit zwei spektakulären Wasserstrecken durchquerte der Australier dank der Antrittsgeschwindigkeit und Grundschnelligkeit seines Gespanns beide Male als Bester. Einen überraschenden Abwurf in der verkürzten zweiten Runde egalisierte er problemlos mit gesteigertem Tempo. Das macht ihm keiner nach und deswegen ist er auch heute der Favorit. Seine Konkurrenten – darunter der mit einer Wild Card startende Michael Brauchle – sind dem Sieger schon woanders unterlegen. Gert Geerts, Benjamin Aillaud und Michael Brauchle verpassten in der Vorwoche in Maastricht ebenso die Siegerrunde wie Jerome Voutaz, Chester Weber und Benjamin Aillaud zwei Wochen zuvor in Lyon. Die drei Niederländer IJsbrand und Bram Chardon und Koos de Ronde hatten – aus welchen Gründen auch immer – Stuttgart nicht angesteuert. Bram Chardon, der Exell in zwei Finalprüfungen schlagen konnte, war nur als Begleiter von Chester Weber vor Ort. In der voll besetzten Halle drückten viele dem als ersten startenden Team-Vizeweltmeister Brauchle die Daumen, der vorne die „Kleinen“ Joey und Balu und hinten die „Großen“ Sunny und Zatijn angespannt hatte. Der für das Team New Vision startende Ostälbler arbeitet noch daran, mit weniger Fehlern ins Ziel zu kommen. Gestern reichte es hinter dem souveränen Boyd Exell, dem mit seinen Freibergern überraschend auftrumpfenden Schweizer Jerome Voutaz und dem Belgier Glenn Geerts nur zu Rang vier. Das Nachsehen hatten Benjamin Aillaud aus Frankreich und Chester Weber aus den USA. Heute starten die Gespanne in umgekehrter Reihenfolge. Die besten drei kommen in die Siegerrunde. Da heißt es, Daumen drücken für Michael Brauchle! Eberhard Platz Boyd Exell fuhr allen davon – der Sieg war ihm nicht zu nehmen! Foto: TOMsPic

Seite 8 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 12. November 2022 Königstraße 36 70173 Stuttgart Tel. (0711) 25 25 05-0 Fax (0711) 25 25 05-29 info@kluender-nann.de www.kluender-nann.de Klünder I Nann I Machanek Rechtsanwälte • Pferdesportrecht • Pferdekaufrecht • Ausbilderhaftung • Tierhalterhaftung • Veranstalterhaftung • Zuchtrecht • Vereinsrecht Mehr Informationen: www.deutsches-sportpferd.de 20. Hengs age Körung –Hengst-Gala –Auktion Olympia-ReitanlageMünchen-Riem Ticketverkauf ab 1. Dezember 2022 Advent terne Online-Reitpferde-Auktion – dsp.horse24.com Ausprobieren der Reitpferde vom4. bis 13. Dezember 2022 Ausbildungsstall Knoll in 88356Ostrach Online-Youngster-Auktion Rund 20 fast dreijährige Hengste imBid up auf dsp.horse24.com 13. Dezember 27. Dezember 18.-21. Januar Es ist 20.15 Uhr und Michael Brauchle steuert seinen Vierspänner in die Arena. Die Leute toben, die FEI-Weltcup-Prüfung geht los, zumindest die Einlaufprüfung am Freitagabend zur besten Sendezeit. Die Gesichtszüge des 32-jährigen Ostschwaben verraten eine Mischung aus Konzentration und Kampfgeist. Brauchle spricht mit seinen Pferden, aber sie wissen schon, worum es geht, vor allem Balu und Joy, die in vorderer Front die Kutsche ziehen. Das Volk tobt, viele sind extra wegen des Gespannfahrens gekommen. Aber bis zum Start müssen die Kutscher mit ihrem Team eine logistische Meisterleistung vollbringen. Diese hat zweieinhalb Stunden vorher begonnen. „Und dann Attacke!“ Einen Vierspänner-Start vorzubereiten, ist eine logistische Meisterleistung – jeder Griff muss sitzen. 17.30 Uhr 18.00 Uhr 17.30 Uhr. Es ist schon ziemlich dunkel neben den Stallzelten, wo die Brauchle-Kutsche seit zwei Tagen auf die Pferde wartet. Balu, Joey, Sunny und Zataine stehen in ihren Stallboxen. Natürlich wissen sie, was heute los ist, sie tänzeln, der bevorstehende Wettkampf stachelt sie an. Es sind erfahrene Vierspänner-Pferde, weltcup- und hallenerprobt. Brauchle und sein Team betreten die Stallboxen und legen die Zäumung an. Jeder Handgriff sitzt, hunderte Male erprobt. Brauchle selbst bereitet ein Pferd vor, Lisa, seine Schwägerin, ein anderes. Denn Petra Brauchle muss auf die beiden Zwillinge aufpassen, Jakob und Linus. Der Zweispänner der Zwillinge geht gerade vor. Aber Eckard Behm ist nach Stuttgart gekommen, ein alter Freund. 18 Uhr. Die Pferde werden der Reihe nach an die Kutsche geführt, rückwärts eingeparkt und verschnallt. Die Tiere sind gewappnet, aber gut erzogen. Zu Hause ist Michael Brauchle oft alleine – und trotzdem muss das Anschirren funktionieren. Seine Pferde hören auf seine Stimme. „Fahrpferde müssen hinstehen und abwarten“, beschreibt er. Überhaupt ist das Verhältnis der Zwei- und Vierbeiner am Stall in Aalen-Ebnat von gegenseitigem Respekt geprägt. Zum Beispiel wird jeden Morgen erst gemistet, dann gefüttert. „Wir wollen ja auch nicht auf einem schmutzigen Klo essen“, schmunzelt Brauchle. Das sagt viel aus.

20.15 Uhr. Das Gespann Brauchle kommt in die Bahn. Die Augen der Pferde flackern. Sie sind motiviert bis in die Schweifspitzen. Das Gesicht des Kutschers zeigt eine Mischung zwischen Kampfgeist und Konzentration. Durch seine Lippen hört man ein gezischtes „Und jetzt Attacke“. Seine Pferde haben ihn gehört. 18.30 Uhr. Michael Brauchle sitzt auf, lässt sein Gespann im entspannten Schritt eine gute halbe Stunde über das Gelände um die Hallen trotten, das nimmt ein bisschen die Aufregung, die man dem erfahrenen Fahrer nicht anmerkt. 19 Uhr. Brauchle rollt mit seinem Vierspänner in die Porsche-Arena, beginnt mit langen und gleichmäßigen Trabreprisen sowie geraden und gebogenen Linien. Er spürt in seine Pferde hinein. Welcher Vierbeiner ist heute besonders motiviert, welcher braucht mehr Freiheit, mehr Motivation. Jetzt kommt der Moment, in dem der Fahrer an seinen Leinen nochmal eine Feinjustierung vornehmen kann. Entsprechend kann er das Leinenmaß noch anpassen. Die Leinen sind mit einer Halterung verbunden, die Fahrer sagen „Frosch“ zu dem Zwischenstück, das die Leinen zusammenführt. Auf diese Weise kann der Kutscher mit jeweils zwei Leinen zwei Pferde auf einer Seite lenken – das ist bei schnellen Hallenfahrten üblich. 19.45 Uhr. Jetzt wird es langsam ernst . Brauchle springt vom Bock ab, seine Frau, seine Schwägerin und sein Cousin übernehmen. Die Pferde schnauben, es fällt ihnen schwer, im Schritt zu bleiben. Der Fahrer joggt in die Prüfungshalle, um zu Fuß den Parcours abzugehen. Das ist wichtig für die genauen Wege zwischen den Kegeln. Zwar kennen die Kutscher seit morgens die Anforderungen auf Papier, aber in echt sieht alles nochmal anders aus. Im Laufschritt absolviert der Schwabe die Bahn. Nach zehn Minuten weiß er Bescheid. Anspruchsvoll, aber machbar. 20 Uhr. Brauchle ist in die Abreitehalle und auf den Bock zurückgekehrt. Jetzt geht es ein bisschen dynamischer zu. Er testet die Reaktion jedes Pferdes, spricht jedes an. Lobt und motiviert. 20.10 Uhr. Die beiden Beifahrer springen aufs Podest; sie müssen später mit ihrem Körpergewicht die Kurvenfahrt unterstützen. Schließlich kommt es auf Zentimeter an. Der Posten am Ausgang der Vorbereitungshalle ruft zum Start. Brauchle steuert sein Gespann im schnellen Trab über den Hof in die Arena. Er sieht von Weitem das gleißende Licht, hört den anfeuernden Applaus des Publikums. 18.30 Uhr 19.00 Uhr 19.45 Uhr 20.15 Uhr 20.00 Uhr 20.10 Uhr Samstag, 12. November 2022 Rei ter journal -Ext ra Seite 9 Fotos: TOMsPic

Seite 10 Samstag, 12. November 2022 Lavisano Vertriebs GmbH Breslauerstr. 67 71701 Schwieberdingen www.lavisano.de info@lavisano.de „Wer sein Pferd natürlich und gesund füttern möchte, sollte es so füttern, wie es die Natur ursprünglich vorgibt.“ Der Niederländer Jeroen Houterman zeichnet 2022 bei den Stuttgart German Masters zum ersten Mal verantwortlich für den World-Cup-Parcours der Vierspänner. An Erfahrung mangelt es dem 57-jährigen aber bei Weitem nicht: Bereits 2014 hat der Vater zweier Töchter das FEI-Level 4 erhalten, das höchste Niveau, das ein Offizieller im Fahrsport erreichen kann und ist seitdem sowohl als Parcourschef wie auch als Technischer Delegierter unter anderem bei Nationenpreisen, Weltmeisterschaften und World-Cup-Finals im Einsatz. Ende 2019 wurde er beim FEI-Meeting in Moskau in das FEI-Driving-Committee gewählt, 2018 baute Houterman den Parcours beim Worldcup-Finale in Bordeaux, es folgten die Worldcup-Stationen in Lyon, Genf und London und der Final-Kurs in Leipzig. In der aktuellen Saison standen Lyon sowie Maastricht Obacht! So tickt der neue Parcourschef der Fahrer Jeroen Houterman setzt bei seiner Premiere in der Hanns-MartinSchleyer-Halle auf Schnelligkeit und Sicherheit. auf dem Programm und nun die Premiere im Hexenkessel der Schleyer-Halle. „Die Halle ist sehr schön mit einer tollen Atmosphäre für das Fahren und vielen enthusiastischen Menschen“, freut sich Houterman auf seinen Einsatz im Schwabenländle. Besonders gut gefällt ihm der Wasserkomplex, den es für die Gespanne in jedem Durchgang zweimal zu durchfahren gilt. Sieben Zeichnungen sind es, von der ersten Version der Parcoursskizze bis zum endgültigen Kurs – jedes Detail wird analysiert und gegebenenfalls geändert. „Wir wollen, dass es schnell ist, aber auch sicher und nicht zu schwer. Von E nach F kann es auch mal ein kurzer Weg werden, aber durchlässige Pferde können das gut bewältigen. Das Problem bei Hallenturnieren ist, dass die Gespanne im Schritt gehen, wenn man zu eng baut und das soll nicht sein“, so der erfahrene Parcourschef. Nach der Einlaufprüfung am Freitag kennen die Fahrer die Optimallinie, in der heutigen World-Cup-Wertung geht es rund fünf bis sieben Sekunden schneller durch den Kurs – Spannung garantiert. Sabine Wentsch Start / Finish 11 13 1 2 6 7 JH 10 4 FEI World Cup Driving Stuttgart November 2022 A E C 3 8 A C B D D 5 13 10m 7m 15m 10m 33m 21m F Jury In / Out E B 9 14 Drive off for Competition-1: 1-2-3-4 5ABCDEF 6-7-8-9 10ABCDEF 10-11-12-13 X F X = Knock down 12 13 Foto: TOMsPic

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Seite 12 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 12. November 2022 Kleines Pferd mit großem Herz Jana Wargers und Limbridge blicken auf ein Jahr voller Erfolge. Dabei war der Holsteiner zunächst gar nicht so einfach. Doch mit der 30-Jährigen kann er endlich glänzen. Der 13-jährige Holsteiner Limbridge und seine Reiterin Jana Wargers haben in diesem Jahr viel erreicht: Nationenpreis in Aachen, die Weltmeisterschaften in Herning, Nationenpreisfinale in Barcelona. Außerdem erleben sie ihre erste Weltcup-Saison mit der Station in der SchleyerHalle. „Es ging alles wirklich sehr schnell“, meint Jana Wargers und schüttelt ungläubig den Kopf. „Unsere Erfolge in den vergangenen anderthalb Jahren haben mich echt vom Hocker gehauen.“ Immer wieder kommen ihr die Eindrücke der WM in den Sinn. Neunte in der Einzelwertung und beste Amazone des Championats – „ich hätte mir kein besseres Pferd für mein erstes großes Championat wünschen können.“ Dabei war der kleine Braune alles andere als einfach, als sie ihn bekommen hat. Doch die 30-Jährige sagt: „Darüber habe ich dann gar nicht weiter nachgedacht, ihn genommen, wie er ist.“ Schon nach kurzer Zeit hatten sie sich zusammengefunden: „Jetzt sind wir ein richtiges Team!“ Sicher auch, weil sich die erfahrene Reiterin optimal auf ihr Pferd einstellen kann. Seine Eigenheiten und Besonderheiten akzeptieren. Es ihm leicht machen. So reitet sie ihn in der dressurmäßigen Arbeit mit Gebiss und hannoveranischem Reithalfter. Im Parcours wechselt sie auf ein Hackamore. Rückblick: 2009 kam Limbridge bei Ralf Pawlowski, erster Vorsitzender des Pferdezuchtvereins Heidenheim und Regionalsprecher des Pferdezuchtverbands Baden-Württemberg, in Heidenheim zur Welt. Als Fohlen war Limbridge schon ziemlich frech und immer aufmerksam und hellwach. Christoph Kaufmann, der einen Ausbildungs- und Verkaufsstall in Jettingen-Scheppach betreibt, hat den Hengst nur einen Tag nach dessen Geburt gekauft und bis in den internationalen Sport gefördert. Es folgten die ersten Springpferde-Prüfungen, das Bundeschampionat in Warendorf und schließlich die ersten Erfolge in der schweren Klasse. 2018 verkaufte Christoph Kaufmann Limbridge an Von Erfolg zu Erfolg: Jana Wargers und Limbridge Jana Wargers (u.) hat mittlerweile gut lachen: Die beiden sind ein gutes Team geworden. Foto: Waldenmaier Foto: TOMsPic

Samstag, 12. November 2022 Rei ter journal -Ext ra Seite 13 Vorreiter bei moderner Gebäudetechnik Wi l he lm S che t t e r GmbH Haus t echn i k | www. s che t t e r. de Jos Lansink und Enda Caroll, Inhaber der Ashford Farm in Belgien und Arbeitgeber von Jana Wargers. Kurz darauf wurde Limbridge von Eve Jobs vorgestellt, doch diese Verbindung harmonierte nicht. Limbridge kam zurück und seit 2021 sitzt Jana Wargers im Sattel. Keine Frage – die beiden haben sich gesucht und gefunden. „Jana hat einen ganz besonderen Bezug zu ihm und er gibt alles für sie“, sagt Ralf Pawlowski. Wenn Jana und Limbridge in Stuttgart am Start sind, ist das natürlich ein Heimspiel für den Züchter. Ganz klar, dass er sich das nicht entgehen lässt. Zumal er inzwischen einige Anfragen nach Terminen mit der 30-Jährigen bekommt. „So viele rufen an und fragen nach ihr“, freut er sich und lacht. Jana Wargers selbst reitet zum ersten Mal im Stuttgarter Hexenkessel: „Es ist eine tolle Atmosphäre und ich freue mich darauf, mit Limbridge dieses Erlebnis zu genießen“, sagt sie. „Ich möchte ihn hier in seiner Heimat natürlich auch bestmöglich präsentieren.“ Sicher ist, dass der 13-Jährige Limbus-Sohn es mit allen Sprüngen, die ihm Christa Jung vor die Nase stellen wird, aufnehmen kann. „Sobald er in den Parcours kommt, wächst er nochmal ein ganzes Stück. Er hat ein riesiges Kämpferherz und sehr viel Vermögen“, lobt Jana Wargers ihr Pferd. Tatsächlich ist Limbridge „ihr Pferd“, denn er gilt als unverkäuflich. „Nach der WM kamen viele Angebote, aber Enda Caroll und Jos Lansink haben mir zugesichert, dass er für mich bleibt.“ Ein wunderbares Versprechen für die Reiterin, deren Herz sehr an Limbridge hängt. „Er ist mein Herzenspferd und so eins findet man wohl nur einmal im Leben.“ Mit diesem Herzenspferd darf sie nun auch ihre ersten Weltcup-Erfahrungen sammeln. „Wir müssen da noch ein wenig reinwachsen. Bei meinem ersten Weltcup-Start in Lyon bin ich noch nicht optimal geritten“, gibt sie bescheiden zu. Wer das Paar kennt, weiß, auch diese Herausforderung werden sie meistern. Schließlich waren sie in Lyon zwei Tage zuvor Zweite im Großen Preis. Wenige Tage nach dem Weltcup-Springen in der SchleyerHalle feiert Jana Wargers ihren 31. Geburtstag. Eine fehlerfreie Runde im Parcours wäre sicherlich eines der schönsten Geschenke. Wenn nicht das schönste. Maria Jürgens Der stolze Züchter Ralf Pawlowski (l.) freut sich, dass Jana Wargers mit Limbridge in Stuttgart ist. Foto: TOMsPic

Seite 14 Jetzt Angebot anfordern Kompetenz in Druck Die Senner Druckhaus GmbH ist auf Industrieprodukte spezialisiert. Unsere Maxime lautet seit jeher, immer das Beste zu geben. Hierbei stellen wir Druckprodukte nicht nur her, sondern agieren auch als Dienstleister für die kompetente Abwicklung der Lagerhaltung, des Transports und der Kommissionierung von Druckerzeugnissen. © Ralf Just/Senner Verlag Senner Druckhaus GmbH Carl-Benz-Straße 1 72622 Nürtingen 07022/9464-202 www.senner-druckhaus.de Ein Dankeschön an unsere Auktionskunden und viel Freude mit ihren neuen Pferden! MARBACHER WOCHENENDE 2022 Pferdezuchtverband Baden-Württemberg e.V. www.pzvbw.de Infostand in Saal 5 Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich das Stuttgarter Hallen-Duo zum perfekten Schauplatz für Reitsport auf absolutem Spitzenniveau. Ein wichtiges Puzzleteil in der Gesamtorganisation ist der Boden, der extra für das Top-Event eingebracht werden muss. Die Reiter und Verantwortlichen haben zurecht höchste Ansprüche an die Qualität des Bodens, denn rasante Wendungen, das Landen nach dem Sprung oder das energische Abfußen in der Trabverstärkungen stellen den Boden und besonders die Beine der Hochleistungssportler vor eine Belastungsprobe. Doch wie fühlt sich ein guter Boden für ein Pferd überhaupt an, welche Auswirkungen haben die Reitplatzböden auf die Gesundheit der Vierbeiner und an welchen Kriterien lässt sich ein „guter Boden“ überhaupt festmachen? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Lars Roepstorff, Professor für funktionelle Anatomie bei Haustieren an der schwedischen Universität für Agrarwissenschaften in Uppsala, seit rund 15 Jahren. Von der FEI berufen, prüft er die Böden auf den großen Turnierplätzen der Welt, egal ob in Tryon, Herning oder nun in Stuttgart. Mit einem speziellen Messgerät testet er die Abreite- und Prüfungsplätze engmaschig hinsichtlich fünf Kriterien: Festigkeit, Dämpfung, Elastizität, Griffigkeit und Gleichmäßigkeit. Im Rahmen einer umfassenden FEI-Studie wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Experten für alle Kriterien eine Spannweite festgelegt. Beispiel Festigkeit: Hier liegt die Spannweite zwischen weich und hart. Ganz einfach erklärt, man will weder einen zu harten noch einen zu weichen Boden, beides als roter Bereich gekennzeichnet, der gelbe Bereich gilt laut der Studie als gerade noch tolerabel, befinden sich die Messwerte im grünen Bereich, ist die Qualität gut. Ziel ist es, möglichst gleichmäßig gute Bodenbedingungen auf den Abreite- und Prüfungsplätzen zu bieten, auch im zeitlichen Verlauf des Turniers. Denn klar ist: Für Spitzensport braucht es einen guten Boden! Hier geht es auch um Tierschutz, denn mit einem guten Boden wird die Verletzungsgefahr für die Pferde deutlich minimiert. Den perfekten Boden gibt es allerdings nicht, erklärt Professor Roepstorff, denn jede Disziplin, ja sogar jedes Reiter-Pferd-Paar hat etwas andere Ansprüche. Mit dem ausgearbeiteten Prüfsystem lässt sich die Qualität der Böden aber gut bewerten und vergleichen, man braucht sich damit nicht mehr auf die subjektiven Empfindungen verlassen. Und wie sieht es in Stuttgart aus? „Der Boden in Stuttgart ist schon sehr, sehr gut! Alle Messwerte befinden sich deutlich im grünen Bereich“, resümiert Roepstorff. Melanie Steinbach Alles im grünen Bereich In Stuttgart warten beste Bedingungen auf die Reiter und Pferde – auch in puncto Boden. Foto: TOMsPic

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Seite 16 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 12. November 2022 Das Jahr 2022 war mehr als erfolgreich für Jolie Kühner. Die 13-Jährige konnte zu Beginn ihren Titel der Bundesnachwuchschampionesse von 2021 verteidigen und gewann als Sahnehäubchen die Einzel-Goldmedaille bei der Deutschen Meisterschaft der Pony-Springreiter in Verden. Den achtjährigen Ponyhengst Del Piero II hatte sie da gerade erst zehn Monate unterm Sattel. Es hat direkt gepasst. In Stuttgart reitet sie mit dem Schimmel die FEI Pony Trophy. „Mal schauen, wie er hier in der Halle geht“, sagt sie zurückhaltend. „Aber eigentlich hat er damit keine Probleme.“ Gemeinsam mit ihrem Papa Max Kühner in der Schleyerhalle zu sein, ist für beide etwas Besonderes. Meistens sind sie sportlich getrennt unterwegs. Bei ihren pferdebegeisterten Eltern – ihre Mutter Liv reitet Dressur – ist es kein Wunder, dass auch Jolie schon früh im Sattel saß. Im Alter von drei Jahren schnupperte sie zum ersten Mal Turnierluft – bei einem Führzügelwettbewerb mit ihrem Pony Peggy. Den Führstrick hatte natürlich Papa in der Hand. „Das war auf der Pferd International und es hat furchtbar geregnet“, erinnert sich die 13-Jährige. „Ich fand das so schlimm, dass ich irgendwann geweint habe und nur noch rausreiten wollte.“ Inzwischen hat Jolie kein Problem mehr Mit einer Prise Pfeffer und ganz viel Liebe Schon mit ihren jungen 13 Jahren beweist Jolie Kühner Nerven wie Drahtseile im Parcours. Ihr Vater Max hat daran einen entscheidenden Anteil. mit den Wetterbedingungen – bewiesen in Verden. Dort hat es am Schlusstag der DM wie aus Eimern geschüttet, die Prüfung wurde sogar verkürzt. Der Springplatz ein einziger See – Jolie ließ sich davon nicht beeindrucken und legte eine fehlerfreie Runde hin. Ihre guten Nerven kommen nicht von ungefähr. Papas Trainingsmethoden – er bevorzugt manchmal etwas erschwerte Bedingungen – haben sicherlich viel dazu beigetragen. „Früher hat er immer mal wieder im Training ganz schnell die Sprünge höher gemacht, um Druck aufzubauen“, erzählt sie. Ihr Papa ergänzt: „Da sind auch mal Tränen geflossen.“ Heute kann Jolie drüber schmunzeln. „Es hat mich stärker gemacht, souveräner. Ich verstehe schon, dass er das aus einem ganz bestimmten Grund gemacht hat.“ Inzwischen bringt sie nichts mehr so schnell aus dem Gleichgewicht. „In unserem Sport muss man sich den Dingen stellen“, sagt Max Kühner. „Mit dem Druck und Anspruch muss man umgehen können, wenn man er folgreich sein will.“ Unterdessen ist ihm auch die vielseitige Au s b i l d u n g wichtig, er legt viel Wert auf die dressurmäßige A r b e i t . Jolie konnte bereits ein paar Ranglistenpunkte in der Dressur sammeln. „Ich finde, Del Piero II kann auch ganz gut Dressur gehen“, ist sie überzeugt. In Stuttgart hat Max Kühner trotz allem eher die Papa- als die Trainerrolle. „Ich helfe ihr natürlich bei der Vorbereitung“, sagt er und gibt zu, dass er bei aller Lässigkeit durchaus nervös ist, wenn Jolie in den Parcours reitet. Ansonsten fallen eher die Kommentare, die sich wohl alle Kinder von ihren Eltern anhören müssen. „Du musst noch etwas essen, nimm dir jetzt ein Brötchen mit“, fordert der 48-Jährige seine Tochter auf, die sich widerstrebend Papas Wunsch fügt. Ob die Nachwuchsreiterin doch etwas nervös ist und ihr das auf den Magen schlägt? „Ich bin innerlich schon aufgeregt, aber verstecke es, damit ich mich besser fokussieren kann“, gibt sie zu. Ganz nach dem Vorbild ihres Vaters: „Er ist sehr diszipliniert und weiß, was er will. Ich schätze seine Zielstrebigkeit“, sagt sie. Kritikpunkt? „Multitasking kann er nicht. Wenn er am Handy ist, kann ich rufen, so laut ich will und er hört nichts“, verrät sie und lacht. Mit Kritik seiner Tochter kann Max Kühner glücklicherweise gut umgehen. „Wenn ich im Stechen zu langsam bin und einen Galoppsprung hätte weniger machen können, bekomme ich erstmal einen ordentlichen Anschiss, wenn ich nach Hause komme“, weiß er. Jolie Sie necken sich gerne: Jolie Kühner und Papa Max Foto: TOMsPic

Samstag, 12. November 2022 Rei ter journal -Ext ra Seite 17 darf das sagen. Denn: „Sie ist unabdingbar loyal“, schwärmt er. Auch ihren Ponys gegenüber. Nur ab und zu „etwas faul“ sagt er und grinst. Er probiert auch außerhalb des Springplatzes gerne mal, seine Tochter aus der Reserve zu locken. Doch die nimmt’s gelassen, gelernt ist schließlich gelernt. Ein Thema könnte allerdings noch für Diskussionen sorgen: das Pony-Weltcup-Finale in Mechelen Ende Dezember. „Ich würde eigentlich gerne Weihnachten mit der Familie feiern“, gibt Max Kühner unumwunden zu. Seine Tochter ist hin- und hergerissen, „aber würde schon gerne reiten“. Notfalls müssen eben im Stallzelt in Belgien ein paar Lichterketten aufgehängt werden. Maria Jürgens Auf ihr Erfolgspony Del Piero II ist Verlass. Wenn die Tochter reitet, fiebert der Vater (m.) mit. Foto: Waldenmaier

Seite 18 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 12. November 2022 Entweder erbt man Vermögen oder Schulden. Im Fall von Helen Erbe hat sie zu Beginn des Jahres ein wahrlich gutes Erbe angetreten. Sie durfte im Sattel des langjährigen Erfolgspferdes Carlos FRH ihrer Schwester Hannah Erbe Platz nehmen. Der mittlerweile 15-jährige Wallach ist ein echtes Familienpferd und kann bei Nachwuchseuropameisterschaften auf mehrere Medaillen blicken. Ein großes Erbe, welches Helen Erbe antrat. Solch ein Pferd, fast schon ein Professor, gilt es erst einmal zu bedienen. Doch schon zu Beginn des Jahres zeigte sich, dass sich Helen Erbe und Carlos auf Anhieb gut verstehen. Sie siegten zum Auftakt der Piaff-Förderpreis-Saison beim Mannheimer Maimarkt. Darauf folgte der Titel bei den Deutschen Meisterschaften sowie ein Platz im U25-EM Team. Kein Wunder, dass dieses Paar zurecht als Favorit für das Stuttgarter Finale gehandelt wurde. Aufregung vor dem Finale In der Einlaufprüfung machten es die beiden noch spannend. „Nach unserer Turnierpause bin ich am ersten Tag bewusst auf Sicherheit geritten“, beschreibt die strahlende Finalsiegerin. Die restlichen Finalteilnehmer witterten ihre Chance und rückten der Favoritin gefährlich nahe, dennoch reichte es für den Sieg. Am zweiten Tag wollte es das Nachwuchstalent nicht mehr so spannend machen und ritt auf Risiko. Im Finale müssen die besten U25-Nachwuchsreiter einen langen Grand Prix reiten, was für viele eine Herausforderung darstellt. „Vor dem Finale war ich schon etwas aufgeregt. Der lange Grand Prix war für Carlos und mich eine gewisse Challenge, was wir, wie ich finde, super gemeistert haben“, beschreibt Helen Erbe. Der Plan, in den „sicheren“ Lektionen Punkte zu sammeln ging voll und ganz auf, gar so gut, dass man beim heutigen Ritt nach SchwäEin gutes ERBE Helen Erbe setzt sich mit einem wahrlich guten „Erbe“ an die Spitze im Piaff-Förderpreis-Finale. chen suchen musste. Mit sehr viel Frische und Energie starteten die beiden in die Prüfung. So folgten auf eine ausdrucksstarke Trabverstärkung sehr korrekt eingeteilte und kreuzende Trabtraversalen. Die vermehrte Frische und Aktivität aus der Hinterhand machte sich besonders in der Piaff-Passage-Tour bemerkbar, wo der 15-jährige Wallach ausdrucksstarke Passagen sowie aktive Piaffen zeigte. In der Schritttour sah man, dass Carlos heute gut „an“ war. Der starke Schritt zeigte sich nicht ganz gelassen, jedoch mit ordentlichem Übertritt. Die Galopptour startete mit einem kleinen Fehler in den Zweierwechseln. Im Vergleich dazu zeigten sich die Einerwechsel toll ins Bergauf gesprungen und mit gutem Zug nach vorne. In den Pirouetten hätte der Wallach etwas besser vor dem inneren Bein stehen dürfen, wodurch sich der Durchsprung verbessert hätte. Alles in allem eine starke Leistung, die mit 74,1 Prozent belohnte wurde und auch Senioren-Bundestrainerin Monica Theodorescu war voll des Lobes. „Helen ist es gelungen, Höhepunkte herauszuarbeiten. Das war ein reell guter Grand Prix, wobei Carlos einmal mehr besonders in den Trabverstärkungen und Serienwechseln überzeugte“, beschrieb Monica Theodorescu. Die Richterin Evi Eisenhardt fügte hinzu: „Es war ein überlegener Sieg.“ Beide lobten das gesamte Niveau der Finalprüfung oder besser gesagt der Reiterei aller Finalisten. „Wir haben heute durchgehend gute Pferde und gutes Reiten gesehen, und genau das wollen wir. Die Nachwuchsreiter sollen technisch gutes Reiten lernen, was auch eine Voraussetzung für diese Serie ist“, fasste Monica Theodorescu zusammen. Auf dem zweiten Platz folgten wiederum Selina Söder und Zaire mit 74 Prozent. Auch am Finaltag zeigten sich die beiden stark verbessert und punkteten vor allem in einwandfrei zentrierten Galopppirouetten mit schön gesenkter Kruppe. Auch die Piaff-Passage-Tour überzeugte mit Ausdruck. Insgesamt zeigte sich die 18-jährige Stute teilweise etwas stramm in der Oberlinie, was sich in der Trabtour sowie in den Serienwechseln bemerkbar machte. Gute Zukunftsaussichten Alexa Westendarp und ihre elegante Stute Four Seasons rangierten mit 70,3 Prozent auf dem dritten Platz. Sie starteten mit einer energischen Verstärkung und gut kreuzenden Trabtraversalen in die Prüfung. Die Stute zeichnet sich durch sehr viel Eleganz aus und überzeugte mit ausdrucksvollen Passagen, jedoch könnte die Stute auch hier schon mehr aus dem Hinterbein ziehen. Die gewünschte Aktivität aus der Hinterhand schlägt sich dann besonders in der Piaffe nieder. Hier hat die Stute Schwierigkeit sich zu schließen, wodurch sich die Piaffen noch deutlich im Vorwärts sowie leicht stützend auf der Hand zeigten. Im Galopp verloren die beiden Punkte durch Fehler in den Zweierwechseln sowie einem misslungenen Wechsel in der Zick-Zack-Traversale. Mit viel Gleichmaß und hoher Lektionssicherheit punktete sich die Deutsche Meisterin Alina Schrader im Sattel ihrer Paola zu 69,2 Prozent und Platz vier. Henriette Hachmeister, Bereiterin im Stall Pape, und Joana Peterka, Rheinische Meisterin, folgten auf Platz fünf und sechs. Großes Pech hatten die Die Trabverstärkung ist eine der Stärken des Siegerpaares. Fotos: Waldenmaier

Seite 19 www.reitstiefel-kempkens.de www.facebook.com/reitstiefelkempkens/ Lutherische Kirchstraße 75-77 · 47789 Krefeld · T +49(0) 2151 23508 · Fax +49 (0) 2151 804238 www.instagram.com/reitstiefelkempkens/ www.reitstiefel-ke pkens.de www.facebook.com/reitstiefelkempkens/ Lutherische Kirchstraße 75-77 · 47789 Krefeld · T +49(0) 2151 23508 · Fax +49 (0) 2151 804238 www.instagram.com/reitstiefelkempkens/ w.reitsti fel-k pkens.de www.facebook.com/reitstiefelkempkens/ Lutherische Kirchstraße 75-77 · 47789 Krefeld · T +49(0) 2151 23508 · Fax +49 (0) 2151 804238 www.instagram.com/reitstiefelkempkens/ ➜ 700 Shop-Produkte für das Pferd ➜ 120 Futtermittel aus eigener Herstellung ➜ Bereits über 5 Mio. verkaufte Futtermittel ➜ Mehr als 30.000 Futterberatungen ➜ Hunderte kostenlose Expertentipps ➜ Unzählige glückliche Pferde und Kunden Sie nden uns in der Abreitehalle Selina Söder freute sich über Platz zwei. Alexa Westendarp trabte zu Platz drei. Drittplatzierten der Einlaufprüfung. Paulina Holzknecht und ihr imposanter Entertainer Win starteten mit viel Ausdruck in die Prüfung. Nach der Schritttour spielte der Wallach immer wieder mit der Zunge und so sah man diese teilweise seitlich rauswischen. Die baden-württembergische Finalistin Victoria Rohrmuss schlug sich tapfer, wenn auch teure Fehler passierten (66,7 Prozent). Doch blicken wir in die Zukunft, stehen nicht nur der jüngsten Finalteilnehmerin Victoria Rohrmuss viele Türen offen, auch die U25-Reiter sollen sich weiter steigern können. Dementsprechend darf man sich schon jetzt auf eine weitere Saison des renommieren Piaff-Förderpreises freuen, welcher einen wesentlichen Baustein des deutschen Dressursports ist. Auch Helen Erbe freut sich auf eine neue Herausforderung, ihren ersten Start in einem Grand Prix Special. Der erste Schritt ist ihr mit dem Finalsieg in Stuttgart gelungen. Mona-Sophie Bimmel

Ergebnisse auf einen Blick Preis der Bardusch GmbH & Co. KG Textil-Mietdienste Zwei-Phasen-Springprüfung international Preis der Bardusch GmbH & Co. KG Textil-Mietdienste Eröffnungsspringen international Prüfung Preis der Firma XXL-Sicherheit Zeitspringen international Preis der Firma Raumpflege AG Springen international nach Fehlern und Zeit Preis der Firma IWEST Springprüfung international nach Fehlern und Zeit Stuttgart German Master Springen international mit Stechen Preis der ALLIANZ in Baden-Württemberg und der Firma dias Gebäudemanagement Speed Trophy – Zeitspringprüfung international Internationale Springprüfung Springen international nach Fehlern und Zeit Longines FEI World Cup™ Jumping 2022/2023 präsentiert von WALTER solar und BW-Bank Preis der Firma Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH FEI Jumping Ponies Trophy – Springen international Preis der Firma Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH FEI Jumping Ponies Trophy – Springen mit Stechen Preis der Firma Abelein Event Service Dressurprüfung Grand Prix international FEI Dressage World Cup™ 2022/2023 Gudrun Patteet Sea Coast Donna Z 0/58,10 Sek. Michael Jung Fischerchelsea 0/25,65 Sek. Philipp Weishaupt Krokant 61,67 Sek. Jessica Burke Inpulss 0/57,17 Sek. Henrik von Eckermann Glamour Girl 0/66,28 Sek. Philipp Weishaupt Krokant 0/34,91 Sek. James Derwin Rincoola Babog 0/52,02 Sek. Isabell Werth DSP Quantaz 77,217 Prozent Sieger Jessica Burke Inpulss 0/59,43 Sek. Bryan Balsiger Urbanus Z 0/25,83 Sek. Marcus Ehning Funky Fred 61,93 Sek. Gerrit Nieberg Amigo 0/59,19 Sek. Marc Dilasser Arioto du Gevres 0/67,91 Sek. Sophie Hinners FBW Graphik 0/36,43 Sek. Ben Walsh Derryvane Belle 0/54,58 Sek. Ingrid Klimke Franziskus FRH 74,391 Prozent 2. Platz Bryan Balsiger Just Special VK 0/63,56 Sek. Marc Dilasser E2k Abricot Ennemmelle 0/25,94 Sek. Gerrit Nieberg Blues d’Aveline CH 62,17 Sek. Sergio Alvarez Moya Halifax W 0/60,33 Sek. Sophie Hinners Zypria S 0/68,06 Sek. Harrie Smolders Uricas v.d. Kattevennen 0/36,68 Sek. Jolie Marie Kühner Del Piero II 0/57,65 Sek. Frederic Wandres Bluetooth OLD 74,109 Prozent 3. Platz Noora Pentti Con Caya 0/64,38 Sek. Sophie Hinners FBW Graphik 0/26,62 Sek. Henrik von Eckermann Glamour Girl 62,30 Sek. Jörne Sprehe Luna 0/60,47 Sek. Wilm Vermeir DM Jacqmotte 0/69,36 Sek. Wilm Vermeir Joyride S 0/36,80 Sek. Rachel Törnblom Helga TH.O. 0/59,40 Sek. Benjamin Werndl Daily mirror 73,804 Prozent 4. Platz Patrick Stühlmeyer Drako de Maugre 0/65,09 Sek. Philipp Schulze Topphoff Carla 0/27,24 Sek. Martin Fuchs Rahmannshof Upgrade 62,86 Sek. Denis Lynch Dark Chocolate 48 0/60,85 Sek. Marcel Marschall Titan 0/61,08 Sek. Harrie Smolders Bingo du Parc 0/69,52 Sek. Hans-Dieter Dreher Elysium 0/69,63 Sek. Hans-Dieter Dreher Cous Cous 4/36,98 Sek. Marc Dilasser E2k Abricot Ennemmelle 4/38,27 Sek. Marthe-Louize Dieu Swarovski 0/60,46 Sek. Dorothee Schneider Faustus 73,000 Prozent 5. Platz Pia Reich PB Djazz d’Arvor 0/66,37 Sek. Martin Fuchs Commissar Pezi 0/27,38 Sek. Marcel Marschall Extra Strong 63,08 Sek. Ruby Barrs Casper 0/60,55 Sek. Dinja van Liere Hartsuijker 72,587 Prozent 6. Platz 2. 1. Nr. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.

Preis der Firma tisoware – German Dressage Master Grand Prix Special international 15. Preis der Firma IWEST Zeithindernisfahren Vierspänner (2 Umläufe) 16. DB Schenker German Master – FEI Driving World Cup™ Zeit-Hindernisfahren Vierspänner (2 Umläufe) 17. Preis der Liselott-Schindling-Stiftung Piaff-Förderpreis – Grand Prix Dressurprüfung 18. Preis der Liselott-Schindling-Stiftung Piaff-Förderpreis – Grand Prix (Finale) Dressurprüfung 19. Preis der Firma IWEST Intermédiaire I – Baden-Württemberg 20. Dressur-Cup der Firma IWEST Intermédiaire I Kür – Baden-Württemberg 21. Preis der Firma Schmidt Sporthandschuhe GmbH Springprüfung Kl. S* – Baden-Württemberg 22. BW-Bank Hallenchampionat Springprüfung Kl. S***, Finalprüfung 23. Preis der Firma WALTER solar Indoor-Eventing – Vielseitigkeitsprüfung NÜRNBERGER Burg-Pokal der baden-württembergischen Junioren – Stilspringprüfung mit Stechen 24. 25. Prüfung Nr. 14. Preis der Firma Stihl Grand Prix Dressurprüfung international Boyd Exell 293,57 Sek. Helen Erbe Carlos FRH 71,930 Prozent Helen Erbe Carlos FRH 74,180 Prozent Yara Reichert Springbank II VH 73,000 Prozent Moritz Treffinger Treffinger’s Superstition OLD 75,425 Prozent Hans-Dieter Dreher Prinz 0/62,70 Sek. Richard Vogel Accoton PS 0/36,64 Sek. Michael Jung Kilcandra Ocean Power 44,52 Sek. Maximiliane Fimpel Pivot des cœurs 0/37,67 Sek. Sieger Jérome Voutaz 303,45 Sek. Selina Söder Zaire-E 71,395 Prozent Selina Söder Zaire-E 71,460 Prozent Moritz Treffinger Treffinger’s Superstition OLD 71,500 Prozent Yara Reichert Springbank II VH 73,900 Prozent Armin Jun. Schäfer Manhatten Blue 0/64,53 Sek. Andy Witzemann Cassadero 0/37,23 Sek. Cathal Daniels CDS Cairnview Romolu 53,43 Sek. Thierri Wagner Balou’s Bellissimo 0/41,34 Sek. 2. Platz Glenn Geerts 317,64 Sek. Paulina Holzknecht Entertainer Win T 71,093 Prozent Alexa Westendarp Four Seasons FRH 70,300 Prozent Dr. Julia Becker San Gennaro 70,184 Prozent Ann-Kathrin Lindner Dr. Mops 71,425 Prozent Günter Treiber Curtis JS 0/66,27 Sek. Jan Müller Ciricu 0/38,01 Sek. Sofia Sjoborg Eastbourne 53,64 Sek. Luisa Kölz Quintino 0/41,53 Sek. 3. Platz Michael Brauchle 323,76 Sek. Joana Peterka Davidoff ter Kwincke 70,349 Prozent Alina Schrader Paola OLD 69,420 Prozent Ann-Kathrin Lindner Dr. Mops 68,842 Prozent Karen Welz Sidney 70,750 Prozent Alia Knack DSP Claus Peter 0/68,07 Sek. Adrian Schmid Chicharito 0/41,79 Sek. Stephan Dubsky Karla 53,80 Sek. Lina Heinzler Intertoff 0/41,76 Sek. 4. Platz Benjamin Aillaud 337,13 Sek. Alexa Westendarp Four Seasons FRH 70,070 Prozent Henriette Hachmeister Grafit 68,240 Prozent Annika-Berenike Salitos 68,316 Prozent Dr. Julia Becker San Gennaro 70,600 Prozent Mario Walter Cora da la Rosa W 0/68,52 Sek. Marian Müller Merino van de Achterhoek 0/42,21 Sek. Julien Despontin Quick Fiddlestick 53,82 Sek. Cecilia Huttrop-Hage Sir Shutterfly Sein Sohn H.H 0/44,75 Sek. 5. Platz Alina Schrader Paola OLD 69,930 Prozent Joana Peterka Davidoff ter Kwincke 68,160 Prozent Anna-Lisa Stotmeister Beckham GT 67,605 Prozent Sabrina Linsenmaier FBW Fiorenzo HJ 70,325 Prozent Andy Witzemann Cassadero 0/69,50 Sek. Sebastian Heller Quinaro 0/42,77 Sek. Ingrid Klimke Weisse Düne 54,18 Sek. Greta Völker Victoria 4/46,63 Sek. 6. Platz

Seite 22 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 12. November 2022 Den Grand Prix der Weltcup-Tour konnte man mit zwei Sätzen beschreiben: „eine dominierende Dressurqueen“ und „Beinsalat in der Galopptour“. Bei Ersterem ist keine Geringere als Isabell Werth gemeint. Sie zeigte einmal mehr, dass sie völlig gerechtfertigt als Dressurqueen bezeichnet werden darf. Sie gab im Grand Prix, in Abwesenheit von starken internationalen Paaren, den Ton an und feierte einen völlig überlegenen Sieg. Die dreimonatige Turnierpause scheint ihrem WM-Partner DSP Quantaz mehr als gut getan zu haben. Quantaz zeigte sich voll motiviert. Die beiden punkteten in Isabell Werths Spezialität, den Trabtraversalen, in ausdrucksstarken Passagen sowie gut zentrierten und fleißigen Piaffen. Der Schritt zeigte sich mit keinem großen Übertritt, jedoch gelassen. Obwohl Quantaz besonders im Galopp gut „an“ war, gelangen die Zweier- und Einerwechsel fehlerfrei und gut nach vorne gesprungen. Besonders hier verdeutlichte sich die große reiterliche Stärke von Isabell Werth, die das Temperament sowie den Eifer von Quantaz stets in die richtigen Bahnen zu lenken wusste. Ein weiteres Highlight waren die top zentrierten Galopppirouetten. Nach einer tollen Piaffe auf der Schlusslinie nahm Isabell Werth grinsend eine leichte Stockung in der letzten Passage in Kauf. Die Erfolgsreiterin zeigte sich mit Die Dressurqueen gibt den Ton an Isabell Werth und ihr WM-Partner DSP Quantaz feiern nach Turnierpause überlegenen Sieg. 77,2 Prozent und einem deutlichem Sieg in der Einlaufprüfung für die morgige Weltcup-Kür hochzufrieden. Auf Platz zwei folgten die diesjährigen Championatsdebütanten Ingrid Klimke und Franziskus FRH (74,3 Prozent). Dem 14-jährigen Hengst saß ein gewisser Schalk im Nacken, was sich besonders im Galopp bemerkbar machte. In der Trabtour zeigten sie gut kreuzende Trabtraversalen sowie eine ordentliche Piaff-Passage-Tour, wobei man sich hier noch mehr Aktivität aus der Hinterhand wünschte. Im Galopp bildeten die Zweierwechsel und die erste Galopppirouette das Highlight. Demgegenüber standen teure Fehler, wozu das zweite Prüfungsmotto „Beinsalat im Galopp“ passte. Nach mehrmaligem Abschnauben reagierte Franziskus gegen Ende der Einerwechsel nicht mehr auf die Hilfen von Ingrid Klimke. Auch in der zweiten Galopppirouette stand Franziskus nicht mehr ideal vor dem inneren Bein, wodurch der Hengst gegen Ende der Pirouette leicht überdrehte. Auf Platz drei rangierten Frederic Wandres und der zwölfjährige Wallach Bluetooth, welcher in diesem Jahr nochmal einen enormen Leistungsschub gemacht hat. Nach einem behutsamen Start in die Prüfung mit einer vorsichtigen Trabverstärkung sowie ordentlichen Trabtraversalen folgte eine gute Piaff-Passage-Tour. Doch auch Bluetooth könnte hier noch mehr aus der Hinterhand durchziehen. Besonders in der Piaffe kam er hinten teilweise etwas breit. Im Galopp verloren sie dann mit Fehlern in den Zweierwechseln sowie einem nicht ganz idealen Durchsprung in der zweiten Galopppirouette Punkte. Am Ende standen dennoch gute 74,1 Prozent auf der Ergebnistafel. Benjamin Werndl und Dorothee Schneider folgten auf Platz vier (73,8 Prozent) und fünf (73 Prozent). Sowohl Daily Mirror als auch Faustus fehlte die letzte Frische und auch sie hatten mit dem Prüfungsmotto des Beinsalats zu kämpfen. Auf dem sechsten Platz folgte ein interessantes Paar, die WM-Bronzemedaillengewinnerin Dinja van Liere, die heute nicht im Sattel ihres WM-Partners saß. Vielmehr setzt sie in Stuttgart auf ihre Nachwuchshoffnung Hartsuijker, einen kompakten Wallach. Die beiden zeigten schon sehr schöne Phasen, hatten jedoch stets mit einer gewissen Spannung zu kämpfen. Dennoch könnte sich hier für die Holländer das nächste Championatspferd entwickeln. Ein weiteres Highlight bildete Jessica von Bredow-Werndls erster Start nach der Babypause mit ihrem Ferdinand. Der 13-jährige Wallach schien sich darüber sichtbar zu freuen und konnte sich vor Übermotivation teilweise nicht optimal konzentrierten. So mussten sie noch teure Patzer wie beispielsweise Fehler in den Zweierwechseln in Kauf nehmen. Mona-Sophie Bimmel Isabell Werth und DSP Quantaz siegten mit Abstand. Ingrid Klimke hatte mit Platz zwei allen Grund zur Freude. Fotos: Waldenmaier

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